DesignCamp Cologne #10

In direkter Nachbarschaft zur imm cologne, wo dem interessierten Besucher die neusten Highlights der Einrichtungsbranche erwarten, öffnete heute zum zweiten Mal das DesignCamp Cologne seine Tore. Als Location wurde das Kongresszentrum Nord in Beschlag genommen, wo sich der Anmeldung zur Folge knapp 15o aktive Camper tummeln.

Als ich gegen 11.30 auf dem Zeltplatz ankam war die Luft jedoch noch sehr dünn, die Kreativen waren offensichtlich noch nicht aus ihrer nächtlichen Schaffenspause erwacht. "Macht nichts", dachte ich mir und befand mich einen Kaffee später auch schon in der ersten Session zwischen den Erwachten.

In "Community House" von Frank Huber und Guido Schwan wurde die Idee eines offenen Hauses vorgestellt und diskutiert. An sich eine sehr interessante Sache, doch erfreut sich das Thema offenbar starker Beliebtheit, denn die beiden sind nicht allein mit ihrer Idee. Im Rahmen der Internethauptstadt hat sich die SPD gleich eine Variante als "Campus für die Gründung junger Internet-Unternehmen" ausgedacht. Bei der Bürgerstadt Köln heisst die Idee "Projekt HOP²E",  dort soll ein Haus für freie Software eingerichtet werden. Während der Session wurde auch noch einige URLs von weiteren solcher Projekte genannt, welche ich allerdings nicht mehr auf den Schirm kriege.

Um das Thema Icon-Design auf Basis von Vektoren ging es in dem Vortragvon Oliver Twardowski. Nach ein paar einleitenden Worten zu Pixel vs. Vektoren führte Oliver den Zuhörern die Vorzüge von Adobe Illustrator vor indem er kurzerhand ein Icon bastelte. Der Vortrag an sich war sehr gelungen, wenn er auch nicht viel Neues für den ambitionierten Grafiker zu bieten hatte.

Nach einem kurzen Hüftlifting in der Mittagspause ging es gegen 15.30 Uhr weiter.

In dem Vortrag "Design durch Aneignung" von Martin Butz ging es um "Menschenfresser, Prosumenten und anderen Verbraucher". Auf den Punkt gebracht und für Netzbewohner könnte man sagen, es ging um offline Mash-Ups im weitesten Sinne. Anhand von einigen Beispielen demonstrierte er eindrucksvoll einige Beispiele für die Neuentdeckung, -verflechtung und -verwendung unserer Umwelt. Von IKEA-Hackern, über Les Pacours bis zu Jay-Z.

Als Inhaber von "Törtchen Törtchen" startete Torsten Schöneich eine Reise durch die Welt der Partisserie. Während er die mit Liebe zum Detail und nach allen Regeln der Handwerkskunst hergestellten Leckerein präsentierte lief den anwesenden Barcampern das Wasser im Munde zusammen. Kein Problem, denn auch für die Schleckermäuler hatte Torsten vorgesorgt:  Sein Chef-Patissier kreierte während des Vortrages 50 leckere Desserts für die Barcamper.

Als i-Tüpfelchen gab es noch eine Einführung in die Food-Fotografie mit kleinem Budget. Leider ließ der Teil der Session von der Vorbereitung bis zum roten Faden so ziemlich alles vermissen, was allerdings durch das hohe Maß an Unterhaltung kompensiert wurde.

Insgesamt war es ein gelungener und interessanter Samstag auf dem DesignCamp Cologne.

[Campus für die Gründung junger Internet-Unternehmen](http://www.internethauptstadt-koeln.de/2009/11/6-schaffung-eines-campus-fur-die-grundung-junger-internet-unternehmen/)